Erlebnisreicher Event schweißte Musikzug noch fester zusammen

Hochseilgartenbesuch forderte Teamwork zu Wasser und in luftiger Höhe
13. September 2007

Musikalisch betrachtet ist die sechzig „Mann“ starke Truppe vom Musikzug des Turnerbundes Dilsberg ein eingespieltes Team, das hat sich längst herumgesprochen. Bei einer Wasser/Land-Erlebnistour im Neckargemünder Hochseilgarten bewiesen sie jetzt eindrucksvoll, dass sie auch in ihrer Freizeit gemeinsam durch „dick und dünn“ gehen, denn nach einer lustigen Kanufahrt auf dem Neckar folgte am Nachmittag die Adrenalin freisetzende Bewältigung des Hoch- und Niedrigseilparcours.

 

 

Es versprach ein wunderschöner Herbsttag zu werden, als das Musikzugteam am Hirschhorner Sportplatz eintraf um das erste Abenteuer, die etwa dreistündige Kanufahrt in Richtung Neckargemünd, zu starten. Gut gelaunt lauschten sie der prägnanten und humorvollen Einweisung des Chefs vom Hochseilgarten, Thomas Strifler, der sie mit Verhaltensregeln auf dem Wasser und den erforderlichen Grundpaddelschlägen vertraut machte. Jüngster Teilnehmer war der fünfjährige Paul, der mit seiner signalfarbenen Rettungsweste um die Wette strahlte.

Wer mit wem ins Boot ging, das hatten sie bereits im Vorfeld geklärt, deshalb ging es zügig voran, als jede Mannschaft ihr Boot vom Anhänger holte. Etwa 40 Kilo wiegt so ein Vierer-Kanadier, da musste „Frau“ kräftig mit anpacken, was aber kein Problem darstellte. Ein Kanu nach dem anderen wurde am Anlegesteg in Startposition gebracht und erste Trockenübungen mit dem Stechpaddel absolviert. Dann war es soweit, alle „Mann“ gingen an Bord und mit einem kräftigen Schwung glitten die Kanus ins Wasser.

 

 

Im Nu waren zwölf feuerrote Kanadier mit Männern, Frauen und Kinder voll besetzt. Noch etwas unsicher dienten die ersten Paddelschläge der Feinabstimmung, um in der gewünschten Richtung voranzukommen. Auch wenn es zu Beginn ein wenig im Zickzackkurs flussabwärts ging, bereits nach kurzer Zeit hatte sich die Crew aufeinander eingespielt und kam problemlos voran.

Mit jedem Paddelschlag wurde man sicherer und erlebte vom Wasser aus eine völlig neue Perspektive der vertrauten Landschaft. In seiner bunten Farbenpracht präsentierte sich der Herbstwald entlang des Neckarufers. Stolz ragte die Hirschhorner Burg sowie Neckarsteinacher Burgen auf der einen und die Dilsberger Burg mit dem Kommandantenhaus auf der anderen Seite empor. Eintauchen in die Natur, zur Ruhe kommen, den stressigen Alltag hinter sich lassen und einfach nur die Idylle genießen – ein unvergessliches Erlebnis.

Fast lautlos – mit Ausnahme des lebhaften „Geschnatters“ der Insassen – trieben die Kanus über das ruhige Wasser. Mit ihrem leuchtenden Rot bildeten sie harmonische Farbtupfer inmitten dieser herbstlichen Kulisse. Der Musikzug hatte seine wahre Freude an dieser gemeinsamen Tour.

Im Konvoi erreichten sie die Neckarsteinacher Schleuse und bewältigten zusammen das Umtragen der Boote. Ein Kanu wurde wohl magisch von der Uferböschung angezogen und hatte dementsprechend reichlich Blattwerk an Bord, worauf der weibliche Teil der Besatzung (3 Frauen – 1 Mann!!!) den Zwischenstopp nutzte und kurzerhand ihren „Steuermann“ austauschte, bevor es frisch motiviert mit „Steuerfrau“ in einem reinen Frauenteam zielstrebig weiterging. Auch der „Ausgebootete“ genoss den zweiten Teil der Fahrt mit seiner neuen Crew: „Man glaubt gar nicht wie ruhig es hier ist!“

Ohne Verluste und fast trocken trafen die Teilnehmer am Hochseilgarten ein. Die zuerst eintreffenden Kanuten drehten noch eine freiwillige Zusatzrunde und warten auf den Rest der Truppe, bevor es dann mit gemeinsamer Hilfe wieder zurück an Land ging. Kanu für Kanu wurde herausgezogen und auf die bereitgestellten Anhänger geladen.

Nach einer kurzen Kaffeepause wartete der Hoch- und Niedrigseilgarten auf den Musikzug. Doch bevor es in die Höhe ging machte das kompetente Trainerteam die Mannschaft mit den Sicherheitsrichtlinien vertraut und überprüfte das korrekte Anlegen von Gurtzeug sowie Helm. Spätestens jetzt schlug der Puls etwas schneller, die Knie zitterten leicht und die Spannung stieg: „Da soll ich hoch? Pack ich das?“

 

 

 

 

 

Nach einem kräftigen Durchatmen beim Erreichen der ersten Plattform, wurde das tolle Panorama genossen bevor man konzentriert in die Übungen einstieg. Zunächst, noch ein wenig mit mulmigem Gefühl, absolvierte man zaghaft die ersten Hindernisse, aber recht schnell gewöhnte man sich an die Höhe, gewann Vertrauen in die eigene Leistung und wusste sich bei seinen Partnern gut gesichert.

 

 

 

Mutig wurde versucht den „Pamper Pole“ zu erklimmen, mancher schaffte wirklich den letzten entscheidenden Schritt, genoss die tolle Aussicht auf den Dilsberg und wagte, gesichert von den Kollegen, den Sprung in die Tiefe. Eine gute Teamarbeit war bei der Bewältigung der „Flying Steps“ unentbehrlich und die gemeinsame Freude nach der Bewältigung unbeschreiblich. Gegenseitig spornten sie sich an, gaben sich Tipps, bewältigen Schritt für Schritt den Parcours, mit dem überwältigenden Gefühl am Ende: „Ich habe es geschafft!“

Währenddessen hatte Trainer Jürgen für ein acht Mann starkes Team eine besondere Aufgabe herausgesucht. Paarweise sollten sie versuchen am „Dangle Duo“ – einer überdimensionalen Sprossenleiter – nach oben zu kommen, während die restliche Gruppe die Sicherung übernahm. Der Haken an der Geschichte war die Tatsache, dass der Abstand zwischen den Sprossen, je höher man kam, größer wurde. Die ersten Zwei packten die Sache clever an, sprachen sich gut ab und erreichten die vorletzte Sprosse. Wieder festen Boden unter den Füßen lautete ihr Resümee: „Da muss eigentlich ein Langer dabei sein, mit zwei Kurzen funktioniert das nicht!“

Der Niedrigseilgarten fand sowohl bei den aktiven Teilnehmern wie bei den passiven Zuschauern großen Anklang. Bei den speziell für Gruppen konzipierten Problemlösungsaufgaben entstand pure Spannung. Strategische Besprechungen, kreative Lösungsvorschläge und vor allem Teamarbeit waren vonnöten um die gestellten Aufgaben zu bewältigen.

Mit jedem Auftrag wuchs die Gruppe stärker zusammen, motivierte und unterstützte sich, räumte Hindernisse aus dem Weg, steckte Handicaps weg und mobilisierte letzte Kräfte um das selbst festgelegte Ziel zu erreichen. Zusammenhalt sowie Teamarbeit waren spitze und mit einer „Rakete“ wurde am Schluss die erreichte Leistung bejubelt.

Während sich die letzten mit aufkommender Dämmerung vom Hochseilparcours abseilten, tummelten sich ein paar Unersättliche immer noch auf der „Affenschaukel“ – dem Giant Swing. Vom Bodenteam in die gewünschte Höhe gezogen, machte sich nach dem Lösen der Arretierung des Spezialrelais ein „irres“ Feeling breit, wenn man mit fast 70 km/h durch die Lüfte schwang.

 

Vom Schwenkgrill zogen bereits verlockende Düfte durch das Gelände und verhießen eine willkommene Stärkung nach so viel körperlichem Einsatz. Abteilungsleiter Helmut Waibel nutzte in gemütlicher Runde die Gelegenheit, um Dank zu sagen für diesen erlebnisreichen Tag. Eine Erkenntnis zog sich für ihn wie ein roter Faden durch den Tag: „Der Einzelne ist bedeutungslos, die Gruppe ist das Entscheidende und der Musikzug hält als Gruppe zusammen.“

Text: Beate Oemler
Bilder: Burkhard Zantopp

 

 

 

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