Landschaftliche Idylle von Hirschhorn über Neckargemünd nach Heidelberg
Das romantische Neckartal zieht mit seiner landschaftlichen Idylle viele Besucher in seinen Bann. Ein ganz besonderes Erlebnis bietet die Erkundung auf dem Wasser zwischen Hirschhorn über Neckargemünd nach Heidelberg, mit 3-er bzw. 4-er Canadier.
Der Schwierigkeitsgrad der Strecke ist einfach und deshalb auch für Anfänger geeignet. Lauschige Plätzchen am Ufer laden zum Picknick sowie kurzen Erholungspausen ein.
Der Treffpunkt für die Tour ab Hirschhorn liegt direkt hinter dem Sportplatz. Nach der prägnanten Einweisung durch den „Chef“ Thomas Strifler und dem Anlegen der Schwimmwesten, wird der Canadier zu Wasser gelassen. Die ersten Paddelschläge dienen der Feinabstimmung innerhalb der Mannschaft aber bereits nach kurzer Zeit funktioniert der gleichmäßige Schlag und das Vorwärtskommen in die gewünschte Richtung lässt kleine Unsicherheiten schnell verschwinden.
Gleichmäßig taucht das Paddel ein und der Canadier gleitet lautlos über den Neckar. Vorbei an grünen Wiesen und Wäldern, den Erhebungen des Odenwalds mit seinen Kalk- und Sandsteinfelsen, genießt man die Ruhe in der abwechslungsreichen Natur. Dann tauchen die ersten Yachten auf und der Neckarhäuser Hof ist erreicht. Nach kurzem Blickkontakt Richtung Fähre, da Kleinfahrzeuge den Großfahrzeugen ausweichen müssen, wird die Fahrt mit kraftvollen Zügen fortgesetzt. Auf beiden Uferseiten laden idyllische Plätzchen zu einer erholsamen Rast ein und bei einem gemütlichen Picknick lassen sich die Energiedepots erneuern. Sicherheitshalber ist eine wasserdichte Tonne mit an Bord, in der Proviant sowie trockene Ersatzkleidung verstaut werden kann.
Das nächste „Abenteuer“ ist in Sichtweite – die Neckarsteinacher Schleuse. Kanufahrer haben keinen Anspruch auf das Schleusen aber auf Anfrage bestätigen Ausnahmen die Regel. Ansonsten muss man die ausgeschilderten Umtragestellen benutzen. In Neckarsteinach bedeutet das: links die Rampe ansteuern und aussteigen, falls kräftige Muskeln vorhanden sind, Kanu auf die andere Seite tragen oder den dafür vorgesehenen Rollwagen benutzen.
Am Ende der Schleuse das Kanu wieder zu Wasser lassen, Platz nehmen, die Fahrt fortsetzen und die phantastische Aussicht genießen. Neckarsteinach bietet mit seinen vier Burgen ein besonders reizvolles Ambiente und auf der gegenüberliegenden Seite thront der Dilsberg majestätisch über dem Neckartal.
Kurze Zeit später erreicht man bereits den Neckargemünder Ortsteil Rainbach. Vorbei an den bewaldeten Bergrücken des Neckartals geht es weiter flussabwärts in Richtung Neckargemünd. Ab und zu begegnet man einem Fahrgastschiff oder Frachter, deren Bugwellen mit der richtigen Technik des Wellenschneidens leicht zu bewältigen sind. Eine provisorische Anlegestelle findet man unterhalb vom „Hochseilgarten“, die sich optimal für einen Zwischenstopp eignet.
Nach der Flussbiegung liegt sie direkt vor einem, die Altstadt von Neckargemünd. Kurz nach der Brandruine des ehemaligen Hotels „Ritter“, ragt die Turmspitze der evangelischen Kirche empor. Rechts und links vom Fluss gibt es mehrere Möglichkeiten zum Anlegen und wer möchte kann den Stopp mit einer Stadtbesichtigung verknüpfen. Wer die Einsamkeit in freier Natur bevorzugt, sollte noch ein Stückchen weiter paddeln und in Höhe vom Campingplatz Heide ein Fleckchen zum Ausruhen ansteuern.
Entspannt geht die Fahrt weiter zur Schleuse Neckargemünd, deren Umtragestelle sich ebenfalls auf der linken Seite befindet. Die Wegstrecke um den Schleusenbereich ist allerdings recht lang, so dass es sich empfiehlt auf den Rollwagen zum Bootschleppen nicht zu verzichten, um unnötigen Kraftaufwand zu vermeiden. Danach heißt es “volle Kraft voraus“ in Richtung Heidelberg.
Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn die Silhouette der berühmten Heidelberger Altstadt auftaucht. Doch bevor man den grandiosen Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt voll genießen kann, ist eine letzte Schleuse zu bewältigen und dieses Mal ist zum Umtragen die rechte Seite an zu steuern. Mit gemeinsamen Kräften lässt sich das Kanu mühelos von der einen auf die andere Schleusenseite transportieren.
Eine imposante Aussicht lädt selbst den sportlichsten Kanuten zum Verweilen ein. Der Blick auf die Alte Brücke, die Altstadt mit ihren historischen Häusern und das alles überragende, weltweit bekannte Heidelberger Schloss ist einfach grandios. Nur allzu verständlich, wenn an dieser Stelle die Paddel eingezogen werden und das bezaubernde Ambiente die Hauptrolle übernimmt.
Aber alles hat einmal ein Ende und auch die schönste Kanufahrt ist vorbei. An der Neckarwiese heißt es endgültig anlegen und Thomas Strifler vom „Hochseilgarten“ erwartet die Besatzung, um das Kanu abzuholen. Es spielt keine Rolle ob man die gesamte Route oder nur eine Teilstrecke zurücklegt, diese „Entdeckungstour“ verknüpft mit sportlicher Aktivität vermittelt Touristen und Einheimischen ein völlig neues und unvergessliches „feeling“.